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aus Oberfranken

Das Tal der Wiesent

in der Fränkischen Schweiz

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78 Kilometer fließt der Fluss Wiesent begleitet von schroffen Karst-Felsen durch die Jura-Landschaft der Fränkischen Schweiz. In Forchheim mündet er in die Regnitz und damit auch in den Main-Donau-Kanal. Seine Quelle liegt ganz unscheinbar, wie die meisten Flussquellen, im Kirchdorf Steinfeld.

Die Ehrenbürg, das Walberla

Fährt man von Forchheim ostwärts das Wiesent-Tal entlang, fällt im Süden ein einzelnes Bergmassiv mit zwei Gipfeln auf. Die 530 m hohe Ehrenbürg ist als Walberla bekannt. In der Gegend und vor allem auf der Gipfelregion fand man Überreste einer Prähistorischen Besiedlung aus der Jungsteinzeit, 9500 bis 5500 vor Christus. Weiter fand man Überreste aus der späten Bronzezeit im 13. Jahrhundert vor Christus, aus der Urnenfelderzeit im 9. Jahrhundert, der Latènezeit (480 bis 380 vor Christus) bis zur Völkerwanderungszeit, ca. 350 bis 550 nach Christus.

Artefakte kann man im Archäologiemuseum Oberfranken in der Burg Forchheim und im Heimatmuseum Ebermannstadt anschauen. Weithin bekannt ist das alljährliche Walberlafest an jedem ersten Sonntag im Mai. Hier finden Sie  eine neue Legende über eine Fürstenfamilie auf der Ehrenbürg.
Das Walberla

Schloss Pretzfeld

An der Mündung des Trubachs in die Wiesent liegt der kleine Ort Pretzfeld. Im alten Ortskern findet man das Schloss Pretzfeld, das als Burgartige Befestigung schon auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Im 16. Jahrhundert wurden der dreigeschossige Gebäudekomplex und ein sechseckiger Turm hinzugefügt, der die Anlage endgültig zum Schloss machte. Der gegenwärtige Bauzustand stammt auf dem 18. Jahrhundert.

Im nahen Dorf Hagenbach liegt ein alter jüdischer Friedhof, dessen Anfänge auf das Jahr 1737 zurückgehen.
Schloss Pretzfeld
Hagenbach
Hagenbach am Trubach
Jüdischer Friedhof Hagenbach
Der Jüdische Friedhof Hagenbach

Ebermannstadt

Im Heimatmuseum Ebermannstadt findet man eine keltische Bronzekette aus der Laténe-Zeit, gefunden auf der Ehrenbürg, dem Walberla, und viele andere Artefakte bis zurück zur Urnenfelderzeit. Schriftliche Überlieferungen von keltischen Völkern findet man nicht. Hier eine neue  Legende über eine keltische Fürstenfamilie auf der Ehrenbürg.
Das Walberla

Der Fluss

Vor und nach Ebermannstadt kann sich die Wiesent ausbreiten und mäandrieren, ist teilweise naturbelassen oder renaturiert. Bei Weihern nahe der umliegenden Dörfer findet man so manches ruhige Rastplätzchen.

Die Landschaft der Fränkischen Schweiz ist viel zu schade, um beim Radfahren nur auf den Kilometerzähler zu schauen. Kürzere Etappen, gemütliche Pausen und Genussradeln haben hier ihre Berechtigung und tun Körper und Seele gut.

Die Leinleiter

Bei Gasseldorf sieht man schon von weitem die Senke des Leinleiter-Tals. Von Norden mündet der Leinleiterbach in die Wiesent. Die Leinleiter ist bekannt, weil sie in ihrem Oberlauf ein Trockental, ein Wadi, bildet. Dort schütten die Tummler, periodische Karstquellen, manchmal, eher selten, große Mengen Wasser, fallen dann aber ziemlich schnell wieder für längere Zeit trocken. Man nennt sie deshalb auch Hungerbrunnen. Auf den Wasserstand der restlichen Leinleiter hat das nur wenig Einfluss, da die beständige Leinleiterquelle oberhalb der Heroldsmühle und andere Quellen und Nebenflüsse den Fluss regelmäßig mit Wasser versorgen.
Oberlauf der Leinleiter, ein Trockental

Streitberg, Burgruine Streitburg

Von Norden mündet bei Streitberg der Wedenbach in die Wiesent. Er kommt aus dem Schauertal, wo er über kleine Wasserfälle und Sinterterrassen fließt. Ein kleiner Abstecher und ein Spaziergang auf dem geologischen Lehrpfad lohnen sich, ebenso ein Besuch der Binghöhle. Auf einem Felssporn hoch über Streitberg findet man die Burgruine Streitburg. Ab 1285 herrschten hier die Herren von Schlüsselberg über die Gegend und die Verkehrswege im Wiesenttal. Ab 1508 nahm sie der Markgraf Friedrich von Brandenburg-Kulmbach in Besitz. 1553 wurde sie allerdings im Zweiten Markgrafenkrieg erobert und zerstört, danach wieder aufgebaut und im Dreißigjährigen Krieg durch kaiserliche Truppen wieder ausgeplündert, danch wieder repariert und 1791 wieder als Sitz eines markgräflichen Amtes. Seit 1803, im Besitz des Staates Bayern, dann der Gemeinde Streitberg, hat man sie praktisch als Steinbruch zur Gewinnung von Baumaterial benutzt.
Streitberg mit Burgruine Streitburg

Das Schauertal bei Streitberg

Der kleine Wedenbach hat hier über die Jahrmillionen in dem porösen Kalktuff-Gestein ein kleines Tal geschaffen. Nach der Kohlensäure-Verwitterung und Ausfällung des Kalksteins kann sich dieser erneut als Sediment ablagern, wodurch im Bach Kalksinter-Terrassen entstehen, wie man sie in der Fränkischen Schweiz an verschiedenen Stellen beobachten kann, zum Beispiel im Lillach-Tal. Vom Schauertal führen Wanderwege zur Binghöhle und zur Burgruine Streitberg.
Kalksinter-Terrassen im Schauertal bei Streitberg

Burgruine Neideck

Gegenüber der Streitburg liegt ebenfalls auf einem Felssporn die Burgruine Neideck. Archäologische Ausgrabungen brachten auf diesen Höhen Siedlungsspuren der Urnenfelderzeit um 1000 vor Christus zu Tage. Die Burg war 1312 im Besitz der Edelfreien von Schlüsselberg, wurde aber wahrscheinlich schon im 12. Jahrhundert erbaut. Auch sie wurde im Zweiten Markgräfler-Krieg zerstört. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach legte sich mit allen Nachbarn an, auch mit der Reichsstadt Nürnberg. Bündnisse aus dem Fränkischen Bund, dem Heidelberger Bund und anderen Fürsten besiegten ihn 1553, und Bayreuth, Hof, Kulmbach und andere Städte wurden daraufhin zerstört. Der kriegerische Markgraf hatte es wohl nicht anders verdient. Leidtragende waren natürlich die Untertanen, wie so oft in der Geschichte.
Burgruine Neideck

Haag im Wiesenttal

Von weitem ganz gewöhnlich, entpuppt sich eine Brücke über die Wiesent zum Dorf Haag als etwas Besonderes. Die Brücke hat einen Balkon. Auf so eine Idee muss man erst mal kommen. Das ist sicher auch für Angler ein bequemer Ansitz. Der Schmied Hubert Hunstein aus Haag hat das schmiedeeiserne Brückengeländer entworfen und gebaut.
Brücke mit Balkon über die Wiesent
Auf der Bank unter der mächtigen Linde bei Haag kann man bestimmt auch längere Regenschauer trocken überstehen.
Mächtige Linde bei Haag im Wiesenttal

Muggendorf

Infozentrum des Naturparks Fränkische Schweiz / Frankenjura

Im alten Bahnhof von Muggendorf im Wiesenttal befindet sich ein Infozentrum des Naturparks Fränkische Schweiz / Frankenjura. Hier findet man Erklärungen über das Karstgebiet der Juralandschaft, ihre Höhlen, das Fränkische Brauchtum und die Dampfbahn Fränkische Schweiz, die noch immer als Museumsbahn betrieben wird. Eine bis ins Kleinste aufwändig gestaltete Modell-Eisenbahnanlage zeigt hier zum Beispiel einen Unfall, bei dem ein Auto in die Wiesent geraten ist, mit Rettungskräften, Tauchern und Schaulustigen, und vieles mehr.
Modelleisenbahnanlage im Infozentrum des Naturparks Fränkische Schweiz - Frankenjura
Bei einer Wehranlage im Fluss, die mit Booten nicht bewältigt werden kann, befindet sich eine Umtragestelle für Kajaks und Kanus. Zur Erleichterung dieser Arbeit hat man in der Wiese Holz-Schienen verlegt, auf denen man die Boote ziehen kann. Eine Uferpromenade lädt zu einem Spaziergang und einer Rast ein.
Umtragestelle für Kajaks und Kanus bei Muggendorf an der Wiesent

Burg Gößweinstein

Hoch über der Wiesent sieht man schon von weitem die Burg Gößweinstein, die schon im Jahr 1076 erstmalig erwähnt wurde. Zwei mal wurde sie zerstört und wieder aufgebaut: 1525 in den Bauernkriegen und im Zweiten Markgrafenkrieg 1553. Richard Wagner soll die Burg als Vorbild für die Gralsburg in seiner Oper Parsifal benutzt haben.

 Extraseite Gößweinstein

Stempfermühle

Die Stempfermühlquelle ist eine der stärksten Karstquellen der Fränkischen Schweiz und entlässt mehrere hundert Liter Wasser pro Sekunde in die Wiesent. Hier befindet sich eine Haltestelle der Museumsbahn und ein Bootsverleih. Der Gasthof Stempfermühle ist in letzter Zeit öfters geschlossen. Wer hier eine Rast oder Übernachtung plant, sollte sich vorher erkundigen.
Stempfermühle, Museumsbahn und Bootsverleih

Schloss Plankenfels

Nach der Eichenmühle, die bei Kaupersberg im Wiesent-Tal liegt, fällt im Osten hoch über dem Fluss auf einem Dolomitfelsen das Schloss Plankenfels ins Auge. Schon im Jahr 1255 wird hier ein Konrad von Plankenfels als Burgherr urkundlich genannt. Für das Schloss gibt es einen Vorgängerbau, der auch als Burg Plankenstein bezeichnet wurde. Die hoch über dem Bach Lochau gelegenen Grundmauern nennt man heute Burgstall Plankenstein. Er liegt auf dem Bergrücken Plankenstein nahe der gleichnamigen Ortschaft.

Der Bach Lochau mündet bei Plankenfels in die Truppach und diese wiederum bei Kaupersberg in die Wiesent.
Die Eichenmühle im Wiesent-Tal
Schloss Plankenfels
Schloss Plankenfels, Eingang

Hollfeld

An der Mündung des Flusses Kainach in die Wiesent liegt der staatlich anerkannte Erholungsort Hollfeld. Die historische Altstadt von Hollfeld ist sehenswert. Wer über Nacht bleibt, dem fällt vielleicht auf, dass Abends um Dreiviertel-Zehn (21.45 Uhr) eine Glocke läutet. Es ist das Irrglöcklein von Sankt Gangolf, es erinnert an eine alte Sage, übermittelt von Gustav Schmidt in dem Buch Oberfränkischer Sagenschatz, jetzt von mir neu erzählt:  Das Irrglöcklein von Hollfeld

Wer Zeit hat, und die schöne Landschaft der Fränkischen Schweiz genießen will, dem empfiehlt sich ein Abstecher ins Kainachtal bis Kainach, und von dort weiter ins Tal des Kaiserbaches bis Krögelstein mit seinen imposanten Felsformationen direkt im Ort und in der Umgegend.
Hollfeld, Gangolfskirche, Gangolfsturm
Hollfeld in der Fränkischen Schweiz

Alte Lindenallee zwischen Neidenstein und Freienfels

An einer Altstraße von Neidenstein nach Freienfels steht eine beeindruckende Lindenallee. Sie ist für Autoverkehr gesperrt und der Schatten unter ihrem Blätterdach verleiht ihr eine heimelige Atmosphäre.
Alte Lindenallee zwischen Neidenstein und Freienfels

Schloss Freienfels

Die Ritter von Aufseß bauten die Schlossanlage im 14. Jahrhundert als Höhenburg. Sie stand auf freiem Land und war deshalb nur direkt dem Kaiser und dem Reich unterstellt, sie war reichsunmittelbar. Frühjahr 1525 zerstörten sie aufständische Bauern im Bauernkrieg. Auch im Dreißigjährigen Krieg wurde sie verschiedentlich erobert. Nachdem sie im 17. Jahrhundert kurz dem Hochstift Bamberg gehörte, kam sie wieder in den Besitz der Familie Aufseß, allerdings verfiel sie mehr und mehr. Deshalb ließ sie Carl Siegmund, Freiherr von Aufseß und Domherr zu Bamberg abreißen und baute an ihrer Stelle von 1693 bis 1701 auf den Fundamenten der mittelalterlichen Burg das barocke Schloss, wie man es heute sieht.
Schloss Freienfels

Die Burg Wiesentfels

Am Oberlauf des Flusses Wiesent liegt Wiesentfels, ein Ortsteil von Hollfeld. Auf einer 40 m hohen Felsformation steht die Burganlage Wiesentfels.

Die Grafen von Giech besaßen die Burg von 1333 bis 1938 ganz oder teilweise. Im 15. Jahrhundert wurde sie von den Hussiten verwüstet und 1525 von aufständischen Bauern im Deutschen Bauernkrieg niedergebrannt. Graf Achaz von Giech baute sie im alten Stil wieder auf. Sie ist heute im Privatbesitz.
Burg Wiesentfels

Das Paradiestal

Von Wiesentfels über Treunitz flussaufwärts mündet ein kleiner Bach in die Wiesent. Er ist aber nur kurz und das Paradiestal wird ebenfalls zu einem Trockental, einem Wadi, in dem nur ausnahmsweise zu bestimmten Zeiten Wasser fließt. Es gibt auch hier Wasserläufe, aber diese fließen unterirdisch und kommen erst kurz vor der Mündung an die Erdoberfläche. Trotzdem hat das Wasser in Jahrmillionen ein 4 km langes Tal in die Frankeldolomitschichten gespült. Es ist für den Verkehr gesperrt und die für die Fränkische Schweiz typischen Dolomitfelsen bilden eine reizvolle Landschaft. Es bietet sich für einen Abstecher, Spaziergang oder eine gemütliche Radtour an. Auch für Kletterer sind die Dolomitfelsen interessant.

 Extraseite Paradiestal
Das Paradiestal in der Fränkischen Schweiz
Die Wiesent hat es von hier nicht mehr weit bis zu ihrer Quelle in Steinfeld. Alte Wehranlagen dienten wahrscheinlich nicht einer Mühle, sondern der Bewässerung der Wiesen. Auf dem wasserdurchlässigen Kalkstein trocknet der Erdboden schnell aus, und da es früher keine Kläranlagen gab, sorgte das Wasser des Baches sicher auch für Düngung. Heute wird nicht mehr bewässert, denn trockene Magerwiesen besitzen eine besondere Pflanzenvielfalt mit Wildblumen, die in jeder Jahreszeit andere Farbakzente setzen.
Alte Wehranlagen im Wiesenttal bei Steinfeld
Bücher über die Fränkische Schweiz
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