Fotos und Informationen
aus der Oberpfalz

Konnersreuth

Die stigmatisierte Therese
Neumann, genannt Resl

Reiseberichte mit Bildern


Therese Neumann, die Resl von Konnersreuth
Foto in ihrem Geburtshaus
Therese Neumann, die Resl von Konnersreuth, wurde am Karfreitag 1898 in Konnersreuth in der  Oberpfalz geboren und starb auch hier im Jahr 1962. Bereits als junge Frau machte sie eine schwere Krankheit durch, erblindete und hatte Lähmungen. Nach der Seligsprechung der Französin  Therese von Lisieux konnte sie plötzlich wieder sehen und knapp zwei Jahre später, nach der Heiligsprechung ihrer Namenspatronin, verschwanden auch ihre Lähmungen.

Ab 1926 schließlich, bildeten sich Stigmata, die Wundmale Christi. Besonders an Karfreitagen pilgerten tausende Besucher nach Konnersreuth, um ihre Blutungen zu sehen.
Therese Neumann, Konnersreuth in der Oberpfalz 1926
Therese Neumann 1926
Foto: Deutsches Bundesarchiv, Fotograf unbekannt, Creative Commons-Lizenz
nach Wikipedia

Geburtshaus und Wohnhaus der Resl von Konnersreuth

Geburtshaus der Therese Neumann, Resl von Konnersreuth
Ihr Geburtshaus, in dem sie auch bis zu ihrem Tod lebte, ist heute als kleines Museum ausgebaut.

Seit dem Erscheinen der Stigmata soll sie außer der Heiligen Kommunion nichts gegessen oder getrunken haben. Außerdem soll sie aramäisch, die Sprache von Jesus Christus verstanden und gesprochen haben.
Im Geburtshaus der Resl von Konnersreuth
Der indische Yogi, Philosoph und Schriftsteller Paramahansa Yogananda hat sie 1935 besucht und beschrieb sie in seiner Autobiografie als "große katholische Mystikerin". Übrigens ist sie auch verwandt mit dem berühmten Baumeister  Balthasar Neumann aus  Eger.

Seligsprechung der Therese Neumann

Denkmal für die Resl von Konnersreuth
Immer wieder warf man der Resl vor, sich ihre Wundmale selbst beizubringen, und man bezichtigte sie der Pseudomystik und Wundersucht. Das Bischöfliche Ordinariat Regensburg bescheinigte ihr nach einer längeren Untersuchung 1927 allerdings die Blutungen und die Nahrungslosigkeit. Auf ein Gesuch um ihre Seligsprechung hin eröffnete der Regensburger Bischof im Jahr 2005 den Seligsprechungsprozess für Therese Neumann.

Auf dem Platz vor ihrem Haus steht ein Brunnen mit einem Denkmal ihrer Lieblings-Heiligen, Therese von Lisieux (Therese vom Kinde Jesus).
Resl-Brunnen in Konnersreuth
Renoviertes Gartenhäuschen im Resl-Garten in Konnersreuth

Der Resl-Garten in Konnersreuth


Nicht weit von ihrem Haus besaß die Resl einen Garten, in dem 1952 ein Gartenhaus gebaut wurde. Dort verbrachte sie viel Zeit und pflanzte Blumen für die Ausschmückung der Kirche. Der Garten wird gut gepflegt und steht für Besucher offen.
Madonna im Resl-Garten

Der Garten der Therese Neumann


wird heute vom Gartenbauverein gepflegt und die Pflanzenauswahl erfolgt nach alten Fotos und Aufzeichnungen.
Wasserschwertlilien
Der Resl-Garten in Konnersreuth
Der Resl-Garten

Johannes Laurentius Weiß, später Pater Liberat Weiß, geboren in Konnersreuth

Liberat Weiß


Ein ebenfalls in Konnersreuth als Johannes Laurentius Weiß geborener Franziskanermönch, der sich später Pater Liberat Weiß nannte, wurde 1988 von Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen. Er lebte allerdings schon 1675 bis 1716 und kam als Missionar in Äthiopien durch Steinigung ums Leben. Auch ihm haben die Konnersreuther ein Denkmal gesetzt.
Pater Liberat Weiß, seliggesprochen von Papst Johannes Paul II.
Katholische Pfarrkirche St. Laurentius

Die katholische Pfarrkirche St. Laurentius


in Konnersreuth entstand von 1775 bis 1782. Auch hier wird die Heilige Theresia von Lisieux verehrt. Der linke Seitenaltar wurde ihr 1928 geweiht zum Dank für die Wunder, die sie an Therese Neumann vollbrachte. Die Deckengemälde erzählen die Geschichte des Heiligen Laurentius von Rom, der von dem römischen Kaiser Valerian, der zuvor schon Papst Sixtus enthaupten ließ, bei lebendigem Leib auf einem Gitterrost gegrillt wurde, selbstverständlich nach vorheriger sachkundiger Folterung.

Als zum Ende des Zweiten Weltkriegs die Amerikaner anrückten, wurde Konnersreuth von einer Einheit der Waffen-SS verteidigt. Am 20. April 1945 gab es ein Artillerie-Gefecht, in das sogar US-Kampfbomber eingriffen. Nachts brannten vierzig Gebäude nieder. Auch die Kirche, der Pfarrhof und das Neumann-Haus wurden getroffen. Am nächsten Morgen waren die SS-Truppen abgerückt und einige Frauen brachten eine weiße Fahne auf dem Kirchturm an. Therese Neumann hatte sich während der Kampfhandlungen zusammen mit Pfarrer Joseph Naber und einigen Kindern im Keller des Pfarrstadels versteckt.

Spätberufenenschule für katholische Priester in Schloss Fockenfeld

Schloss Fockenfeld


Nicht weit von Konnersreuth und  Waldsassen liegt Fockenfeld. Dort steht ein schlossartiges Gebäude, das die Äbte von Waldsassen als Sommersitz nutzten und lange Zeit Kloster Fockenfeld genannt wurde. Im Zuge der Säkularisation kam es 1803 in Privatbesitz. Auf Betreiben von Therese Neumann, der Resl, kaufte es 1951 die weltweit tätige Ordensgemeinschaft der Oblaten des Heiligen Franz von Sales (Sales-Oblaten), die heute ihren Ordenssitz in Eichstätt haben, und richteten darin eine Spätberufenenschule für katholische Priester ein. Als Gymnasium Fockenfeld, Kolleg und Seminar war es bis zum Jahr 2020 eine staatlich anerkannte katholische Privatschule und Bayerns kleinstes Gymnasium. Dann wurde dieses geschlossen. 2021 kauften die Gemeinden Waldsassen, Mitterteich, Wiesau und Konnersreuth das Schloss samt Abteikirche und das Gut mit 100 Hektar Land als Eigentümergemeinschaft. Am 5. Juli 2022 konnte man in der Frankenpost lesen, dass es zum Verkauf steht. Das Wohnrecht der verbliebenen Mönche der Salesianer bleibt auch nach den Verkäufen erhalten.

Anbetungskloster Theresianum in Konnersreuth

Das Theresianum in Konnersreuth


Ebenfalls auf das Bestreben von Therese Neumann geht das Anbetungskloster Theresianum zurück. Allerdings konnte es erst ein Jahr nach ihrem Tod eingeweiht werden. Es ist nicht nach ihr, sondern nach der Heiligen Therese vom Kinde Jesus benannt, die wir schon als Karmelitin Heilige Therese von Lisieux kennengelernt haben, und die die Wunder an der Resl bewirkt hat. Obwohl sie bereits im Alter von 25 Jahren starb, wurde sie als Mystikerin und Kirchenlehrerin bekannt.

Heute ist das Theresianum ein Karmeliten-Kloster des Ordens der Schwestern der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel. Die Nonnen betreuen einen Kindergartenein und ein Altenheim.

Auch wenn ich persönlich den Seligsprechungen und Heiligsprechungen der katholischen Kirche eher skeptisch gegenüberstehe, bin ich davon überzeugt, dass viele der Heiligen und Seligen Gutes getan und bewirkt haben, und so, unabhängig von kirchenrechtlichen Verfahren oder dem Papst, unsere Anerkennung verdienen.

Heilige, Betrügerin oder religiöser Wahn?

Sie soll 30 Jahre lang nichts gegessen haben, außer einer Hostie am Tag. Naja, wie will man das überwachen. Aber wenn sie doch gegessen hat, muss sie die Nahrungsmittel irgendwo hergehabt haben. Haben sie Freunde mit Lebensmitteln versorgt? Von den Früchten ihres Gartens allein konnte sie kaum gelebt haben. Nachdem sie schon früh als einer Art Heilige verehrt wurde, brachten ihr die Pilger bestimmt auch Essen mit.

Zwei Wochen wurde sie von vier Ordensschwestern des Klosters Mallersdorf (Landkreis Straubing-Bogen) überwacht und sie haben sie niemals essen sehen, schrieben jedoch »Eine Heilige haben wir uns recht anders vorgestellt.«. Sie berichten auch, dass sie täglich für mehrere Stunden unterwegs war, in ihrem Garten, in der Kirche und im Pfarrhof. Während die Nonnen im Haus alles penibel festhielten, schrieben sie darüber nur wenig. Außerdem herrschte zu der Zeit auch schon viel Rummel durch Pilger, die ihr nahe sein wollten.

Dass sie nichts gegessen hat, lässt sich also genausowenig beweisen wie das Gegenteil. Oder war es doch ein Wunder? Die katholische Kirche war auch lange skeptisch, allerdings läuft seit 2005 ein Verfahren zur Seligsprechung. Wovon genau eine negative oder positive Entscheidung in dieser Sache abhängt, weiß man nicht. Wahrscheinlich einfach von der Frage: »Glaubt man's oder glaubt man's nicht?«

Was könnte ihr Motiv sein, wenn sie eine Betrügerin war? Wahrscheinlich wurde sie von Kind an bestätigt, wenn sie von ihren Visionen sprach. Auch bestätigt von ihren Eltern. Mehr und mehr Pilger kamen, um sie zu sehen, brachten wahrscheinlich auch Gaben mit. Und irgendwann gab's dann kein Zurück mehr. Selbst wenn das ganze nur ein Ausdruck religiösen Wahns war, die Berichte zeigen, dass sie ausnahmslos nur Gutes bewirkt hat. Aus heutiger Sicht ist es eine Legende. Egal ob Psychologie, Placebo-Effekt oder einfach Glaube, wenn's hilft und guttut, ist's auch gut.


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