Bilder und Reiseberichte:

Pula

Fotos und Informationen
aus Kroatien und Istrien

Das Amphitheater in Pula
Das Amphitheater in Pula

Das römische Amphitheater

Die herausragende Sehenswürdigkeit in Pula ist das Amphitheater mit seinen imposanten Außenmauern aus Kalkstein. Fertiggestellt wurde es im Jahr 81 nach Christus. Begonnen wurde der Bau unter Kaiser Claudius (Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus). Kaiser Vespasian (Imperator Caesar Vespasianus Augustus), der auch das Kolosseum in Rom bauen ließ, trieb den Bau voran und plante es größer als seine Vorgänger. Nach einer Legende wollte er damit seiner von dort stammenden Geliebten Antonia Caenis imponieren. Die Vollendung erlebte er nicht mehr.

Die Außenmauern bestanden aus zweistöckigen Arkadenreihen mit je 72 Bögen und sind bis zu 32 m hoch. Auf den Sitzreihen im Innern konnten über 25 000 Zuschauer Platz nehmen. Hölzerne Türme enthielten sogar Regenwasserbehälter, um das Publikum an heißen Tagen mit Wasser zu bespritzen und die Luft zu kühlen. An Holzbalken aufgespannte Stoffbahnen aus Segeltuch bildeten ein Velarium, das Schatten spendete. Im Untergeschoss befand sich ein Hypogäum mit Räumen für Gladiatoren und Helfer. Auch Tierkäfige für Tierkämpfe waren vorhanden und wahrscheinlich konnte man auch hier die Arena fluten, um Seeschlachten (Naumachien) vorführen zu können.
Das Amphitheater in Pula
Antike und Moderne:
Hafenkräne durch die Arkaden des Amphitheaters in Pula gesehen
Amphitheater und Hafenkräne in Pula
In den Zeiten der römischen Antike lag das Amphitheater außerhalb der Stadtmauern Pulas. Von den Zuschauerrängen im Innern sind nur noch wenige erhalten, weil die antiken römischen Bauten nach dem Untergang des Römischen Reiches wie ein Steinbrüche als Quelle für Baumaterial ausgeschlachtet wurden.

Einige Zuschauerreihen hat man wieder errichtet für Veranstaltungen in unseren Tagen.
Im Amphitheater Pula
Im Amphitheater Pula
Im Amphitheater Pula

Der Hafen von Pula

Ab 1856 wurde Pula zum Hauptkriegshafen der Österreicher ausgebaut, was der Gegend einen großen Aufschwung verlieh: Man baute Werften, Kasernen, Schulen, Wohnungen, Hotels und einen Bahnhof. Auch der nach dem Ende des Ersten Weltkrieges gegründete Südslawische Staat nutzte den Hafen und übernahm die österreichische Kriegsflotte. Heute ist Pula ein bedeutender Handelshafen, auch ein Yachthafen wurde angelegt und Fischerei von hier aus betrieben.

In der Zeit, als Istrien noch italienisch war, hieß Pula Pola. Auch heute findet man sehr oft noch zweisprachige Ortsschilder und Wegweiser. Der Hafen von Pula
Am Hafen von Pula
Yachthafen von Pula
Yachthafen von Pula
Segelyacht im Hafen von Pula
Segelyacht im Hafen von Pula
Hafenpromenade Pula
Hafenpromenade Pula

Das Rathaus von Pula

Das Gebäude stammt aus dem 13. Jahrhundert. Vorher stand hier ein römischer Tempel. Durch verschiedene Umbauten im Lauf der Jahrhunderte enthält es Stilelemente aus verschiedenen Epochen. Oft wird es auch als Kommunalpalast bezeichnet.
Das Rathaus von Pula

Der Augustus-Tempel in Pula

steht neben dem Rathaus auf dem Platz der Republik, oft auch Forum genannt. Kaisers Augustus baute ihn um das Jahr 20 vor Christus und weihte ihn der Göttin Roma, die den römischen Staat und die Stadt Rom personifizierte. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er von einer amerikanischen Fliegerbombe getroffen und nach dem Krieg wieder restauriert. Der Innenraum enthält ein Museum mit Teilen der

Antikensammlung des Archäologischen Museums Istriens

. Der Augustus-Tempel in Pula

Medusa

Eine Brunnenfigur bzw. Brunnen-Tafel aus Kalkstein (3. Jahrhundert nach Christus) zeigt den Kopf der Medusa. Sie war in der griechischen Mythologie eine der drei Gorgonen. Jeder der sie anschaute, erstarrte zu Stein. Perseus, ein Sohn des Zeus, konnte ihr den Kopf abschlagen und erlebte auf seiner Reise phantastische Abenteuer. Eine Kurzform der Geschichte finden sie  hier. Kopf der Medusa

Isis-Fortuna

Isis war die ägyptische Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie. Der Isis- und Osiriskult wurde auch von den Römern und Griechen praktiziert. Das Füllhorn und das Steuerruder weisen sie als Kombination mit Fortuna aus, also als Isis-Fortuna. Isis

Grabstele

Eine Grabstele aus dem 2. Jahrhundert nach Christus zeigt Quintus Labienus Mollio und seine Frau Aquillia Tertia im Augustustempel von Pula. Römische Grabstele in Pula

Venus

Eine Statuette, ebenfalls aus dem 2. Jahrhundert, zeigt Venus, die römische Göttin der Schönheit, der Liebe und der Erotik zum Zeitpunkt der Geburt aus dem Meer-Schaum.

Das Aquarium Pula

In einem Österreich-Ungarischen Fort ist das bekannte und beliebte Aquarium von Pula untergebracht. Es bietet Wasserleben von beeindruckender Größe, wie Haie, bis zu filigranen Quallen, Krebsen, Fischen und anderen Meerestieren, eine Pflegestation für Meeresschildkröten, die wieder ausgewildert werden, ein Amazonasbecken und Terrarien.

In den Hauptreisezeiten herrscht oft großer Andrang. Eine Online-Reservierung wird angeboten, aber gerade an den Wochenenden oder bei Regenwetter muss man schon an der Kasse mit Wartezeiten rechnen.
Zwei Bärenkrebse (Scyllarus arctus) und rechts eine Garnele Aquarium Pula: Bärenkrebse, Garnele
Hier vermutlich u.a. eine Glasrose (Aiptasia) Aquarium Pula: Glasrose (Aiptasia)

Kapelle der Heiligen Maria Formosa

In der Nähe des Parks der Stadt Graz, der nach Pulas Schwesternstadt in Österreich benannt ist, findet man die frühchristliche Kapelle der Heiligen Maria Formosa. Sie stammt aus dem 6. Jahrhundert (!) und wurde von einem Bischof Maximianus aus Ravenna im byzantinischen Stil erbaut.

Sie war Teil einer Basilika, die jedoch schon im 16. Jahrhundert zerstört wurde. Die Mehrheit der Einwohner Pulas ist katholisch, was auf die italienischen Wurzeln hinweist, als die Stadt noch Pola hieß. Ein weiterer großer Teil der Bewohner ist orthodoxen Glaubens. Moslems und evangelische Christen sind nur kleine Minderheiten.
Kapelle der Heiligen Mara Formosa in Pula

Mosaik Bestrafung der Dirke

Als man nach dem 2. Weltkrieg Bombenschutt entfernte, entdeckte man zufällig ein römisches Wohnhaus aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. Den Fußboden eines Zimmers bedeckt ein Mosaik mit geometrischen Mustern, Blüten und Tieren. Eines der 40 Felder zeigt eine bekannte Szene aus der griechischen Mythologie, die Bestrafung der Dirke.

Die mythologische Geschichte wird teilweise verschieden überliefert: Dirke, die Frau von Lykos, des Königs von Theben, scheint ein gemeines und gewalttätiges Weib gewesen zu sein. Ihre Nichte Antiope wurde von Epopeus, dem Sohn des Poseidon, entführt und vergewaltigt. Ihr Vater Nykteus, der König von Theben, befreite sie, kam dabei jedoch ums Leben. Die Kinder aus der Vergewaltigung waren die Zwillinge Zethos und Amphion, die man aus Scham im Gebirge aussetzte.

Antiope kam in den Haushalt des Lykos und dessen Gattin Dirke. Weil Antiope sehr schön war, sperrte Dirke sie angekettet bei Wasser und Brot in den Keller, ließ sie spinnen und schlug sie. Göttervater Zeus persönlich befreite Antiope, da er selbst der Vater der Zwillinge war, und brachte sie zu ihren Söhnen. Dirke verfolge Antiope, erkannte aber die Zwillinge nicht, und forderte diese auf, sie als Strafe für ihre Flucht an einen Stier zu binden und zu Tode zu schleifen. Der Ziehvater der Zwillinge klärte die Sache auf, und so wurde stattdessen Dirke an den Stier gebunden und zu Tode geschleift.

Diese Szene findet man übrigens auch auf einer Wandmalerei in  Pompeji, im Haus der Vettier und als römische Kopie einer antiken griechischen Skulptur, die in den Farnesischen Sammlungen in Rom steht.
Mosaik Bestrafung der Dirke

Triumphbogen der Sergier in Pula

Der späthellenistische römische Ehrenbogen wird auch Sergierbogen genannt. Manche nennen ihn auch Goldenes Tor, nach dem unmittelbar dahinter stehenden Haupttor der Stadt, der Porta Aurea, die 1829 abgerissen wurde. Er wurde im 1. Jahrhundert vor Christus von der Familie Sergi erbaut und ist vor allem ein Gedenkbogen für die Verstorbenen Lucio Sergi, Lucio Sergi Lepido und Gnaeus Sergi. Durch ihn verlief einst die von Triest kommende und um 78 nach Christus unter Vespasian gebaute Römerstraße Via Flavia.
Triumphbogen der Sergier in Pula

Aus der Geschichte Pulas

Antike und Mittelalter

Unter der Herrschaft der Römer hatte Pula (Pola) den Status einer Kolonie. Das fruchtbare Küstenland vom südlichen Kap der Halbinsel Istrien (heute Kap Kamenjak) über den Limfjord (Limski-Kanal) bis zur Mündung des Flusses Raša übertrug man ihr als Ager publicus (öffentlicher Acker, Gemeindeland). Ab dem 5. Jahrhundert wurde Pula wie das gesamte Römische Reich christlich-katholisch und war Teil des Byzantinischen Reiches bis ganz Istrien 788 von den Franken erobert wurde. Im Jahr 1331 übernahm Venedig die Herrschaft über die Stadt.

Neuzeit

Im 15. Jahrhundert wurde die Bevölkerung durch große Pest-Epidemien und die Malaria dezimiert und Anfang des 17. Jahrhunderts lebten hier nur noch wenige Menschen. Anfang des 19. Jahrhunderts eroberte Frankreich uner Napoleon die Gegend und macht sie zu einem Teil seiner Illyrischen Provinzen. Erst als die Österreichisch-Ungarische Monarchie die Stadt zu ihrem Hauptkriegshafen machte, begann ein neuer Aufschwung. Zum Schutz der Stadt, des Kriegshafens und des Arsenals wurden Verteidigungsanlagen gebaut.

Kriegerdenkmal am Hafen von Pula
Kriegerdenkmal am Hafen von Pula

20. Jahrhundert

Zum Ersten Weltkrieg wurde eine erste große Funktelegrafenstation gebaut, Kriegsschiffe und U-Boote der Kaiserlichen Marine waren hier im Hafen Pola stationiert. Nach Kriegsende bildete sich der neue Südslawische Staat, der Hafen und die Kriegsflotte mussten übergeben werden. Um sie vor den Südslawen zu retten, wurde einen Tag nach der Übergabe, am 1. November 1918, und zwei Tage vor dem großen Waffenstillstand, noch das große Schlachtschiff Viribus Unitis von italienischen Kampfschwimmern versenkt, mittels umgebauter Torpedos als Sprengsätze. Durch den Vertrag von Saint-Germain kam ganz Istrien schließlich 1919 zu Italien.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Istrien nach einigem Hin und Her 1947 schließlich mit der Jugoslawischen Teilrepublik Kroatien ein Teil Jugoslawiens. Aus Pola wurde Pula. Der jugoslawische Staatschef Marschall Tito hatte auf der nahen Insel Brijuni (Brioni) seine Sommerresidenz. Seit dem Ende der Jugoslawienkriege (1991 bis 2001) ist Kroatien ein souveräner Staat, seit 2009 Mitglied der NATO und seit 2011 Mitglied der Europäischen Union.

Impressionen

Der Kirchturm der Kirche des Heiligen Antonius vom Amphitheater gesehen
Säulenkapitelle und Verzierungen am Augustus-Tempel in Pula Säulenkapitelle und Verzierungen am Augustus-Tempel in Pula
"Verkehrszeichen" am Rathaus von Pula: Löwen parken verboten. Der Löwe ist zwar nicht geflügelt, es dürfte aber trotzdem venezianischen Ursprungs sein. Löwen parken verboten


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