Der Reformator Johann Eck

Der Reformator Johann Eck

Im Jahr 1494 wurde in Kulmbach der Reformator und entschiedener Anhänger der damals neuen lutherischen Lehre, Johann Eck, geboren. 1518 konnte er wieder in seine Geburtsstadt zurückkehren und Rektor der Lateinschule werden. Schon um 1523 bekannte er sich öffentlich zur Reformation Martin Luthers und war damit einer der ersten, welche die protestantische Lehre in Franken verbreiteten. Der Bischof von  Bamberg und der Abt des Klosters Langheim verhinderten einige Jahre, dass Johann Eck in Kulmbach als Pfarrer eingesetzt wurde. Erst 1529, nachdem sich die lutherische Lehre hier langsam durchsetzte, wurde er offiziell als Pfarrer angestellt. Nach einer Legende wurde Eck von Martin Luther selbst von der evangelischen Lehre überzeugt, als dieser auf seiner Reise nach Augsburg 1518 hier predigte. Diese Geschichte ist aber wahrscheinlich erfunden ( Legendenbildung). Unterstützt wurde Johann Eck von dem Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach, genannt Georg der Fromme, der 1530 beim Reichstag in Augsburg die Lehren Luthers gegenüber Kaiser Karl V. vehement verteidigte. Anschließend unterzeichnete Georg eine Erklärung der protestantischen Reichsstände zum lutherischen Glauben, die als Confessio Augustana, Augsburger Konfession, bekannt wurde.

Als Kulmbach am Konraditag, dem 26. November 1553, im sogenannten Bundesständischen Krieg erobert, geplündert und angezündet wurde, konnte er nach Coburg fliehen, wo er ein halbes Jahr später starb. Den Krieg hatte Markgraf Albrecht Alcibiades (Alkibiades) von Brandenburg-Kulmbach provoziert, der meinte, mit kriegerischen Feldzügen ganz Franken erobern und ein Herzogtum gründen zu können. In diesem Zweiten Markgrafenkrieg legte er sich aber mit zu mächtigen Gebieten und Herrschern an, die schließlich nicht nur Kulmbach, sondern auch  Bayreuth und Hof an der Saale zerstörten. Am 21. Oktober 1554 fiel schließlich auch die bis dahin noch nie eroberte Plassenburg.

In der Kulmbacher Altstadt, in der Nähe eines ehemaligen Brauhauses und eines Frauenhauses, hängt diese 1978 vom Rotary Club gestiftete Gedenktafel, entworfen und gestaltet von der Künstlerin Ursula Wolf.